Warum Bücher lesen frei macht

Veröffentlicht von Kristina am

Wir leben in einer Gesellschaft, in der uns moderne Marketing-Methoden immer mehr Vorschriften machen, was uns gefällt. Zunehmend bestimmen Online-Inhalte uns anstatt dass wir unsere Online-Inhalte bestimmen. Nach dem letzten Artikel über meine Online-Welt, gingen mir noch viele Gedanken zu diesem Thema durch den Kopf. Nun ist es nun an der Zeit darüber zu schreiben, warum Bücher lesen frei macht.

Bücher lesen und Wahlfreiheit

Seien wir einmal ehrlich – wann hast Du zuletzt den Fernseher angemacht und wusstest vorher schon, welche Sendung Du Dir anschauen wolltest? Höre ich mich in meinem Bekanntenkreis um, ist dies eher die Ausnahme. Viel häufiger schalten viele von uns einfach den Fernseher an und schauen, was gerade so läuft. Gleiches gilt für Netflix und andere Streaming-Dienste.

Ich selbst konnte mich oft schon eine Stunde später nicht mehr daran erinnern, worum eine Sendung ging. Dies hat bei mir inzwischen dazu geführt, dass ich einfach keinen Fernsehanschluss mehr habe.

Stattdessen habe ich ein Bücherregal, in dem inzwischen nur noch Bücher stehen, die mir wichtig sind. Ich versuche, nicht zu viele Bücher zu besitzen.

Bücher lesen ist eine bewusste Entscheidung

Während wir die Entscheidung, was wir als nächstes konsumieren wollen bei digitalen Medien leicht in die Hände anderer geben, ist die Auswahl des richtigen Buches ein weitaus bewussterer Prozess. Hier die wichtigsten 3 Gründe, warum ich Bücher lesen bewusster finde, als digitale Medien zu konsumieren:

  1. Es kommt quasi nie vor, dass ich auf der Suche nach kurzweiliger Unterhaltung wahllos durch mein Bücherregal zappe. Und falls es doch dazu kommen sollte, habe ich selbst die Auswahl getroffen, welche Bücher mir zur Verfügung stehen.
  2. Mein Bücherregal schlägt mir, während ich ein Buch lese, keine anderen Bücher vor, die mich interessieren könnten.
  3. Habe ich ein Buch beendet, startet nicht automatisch das nächste Buch, welches mir vielleicht gefallen könnte. Stattdessen ist es meine eigene Entscheidung, was ich als nächstes lesen möchte.

Bücher lesen und kreative Freiheit

Abgesehen von den oben aufgeführten Punkten, gibt es noch einen weiteren Aspekt, unter welchem Bücher lesen mehr Freiheit vermittelt als beispielsweise Filme. Lesen wir eine Geschichte, entsteht in unserem Kopf ein Bild davon, was wir gerade lesen. Und wie dieses Bild aussieht, entscheiden ganz allein wir. Klar geben die meisten Bücher bestimmte Rahmenbedingungen vor. Gleichzeitig bleiben aber immer noch viele Details offen. Und genau diese Details sind es, die wir uns genau so ausmalen können, wie sie uns in den Sinn kommen. Hierbei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Und je mehr Gelegenheit wir unserer Phantasie geben, kreativ zu sein, umso natürlicher wird diese Kreativität auch in unserem Leben.

Natürlich lassen auch Filme gewisse Freiräume. Sei es bei der Interpretation, wie manche Dinge gemeint sind, oder beim Vorstellen der Szenen, die nicht gezeigt werden. Aber im Gegensatz zu Büchern sind diese doch sehr stark eingeschränkt.

Fazit

Indem wir Bücher lesen, haben wir nicht nur ein Stück weit mehr Autonomie bei unseren Entscheidungen. Vielmehr wird auch unsere Kreativität stärker angeregt, als wenn wir Videos schauen. Und ganz nebenbei ist es beim Lesen eines Buchs schwieriger, sich parallel mit anderen Dingen zu beschäftigen. Dies führt dazu, dass uns bewusster wird, was wir tatsächlich lesen. Vielleicht sogar dazu, dass wir uns mehr auf das Buch einlassen, als wir uns auf einen Film einlassen würden. Lesen wird hierdurch zu einem bewussten Prozess. Und alles was wir bewusst tun, tun wir gleichzeitig auch mehr mit dem Herzen.

Kategorien: Gedanken